Diskussion: Ist der OBS tot

Hallo zusammen,

ich möchte hier mal schreiben und zur Diskussion stellen, was mich schon etwas länger bewegt.

Mir stellt sich die Frage: Hat das OBS-Projekt in seiner derzeitigen Form eine Zukunft?

Ich habe im März 2021 angefangen mich mit dem OBS zu beschäftigen. Im August hatte ich meinen eigenen OBS. Mindestens seit diesem Zeitpunkt ist das alte Portal down. Ich habe noch nie irgendwelche Daten irgendwohin hochgeladen. Aus diesem Grund habe ich im Herbst das Sammeln von Daten eingestellt und fahre den OBS nur noch ausgeschaltet spazieren.

Ich bin der festen Überzeugung, dass das Projekt ohne ein zentrales Upload- und Visualisierungsportal tot ist. Die lokalen Communitys werden in den meisten Fällen genug damit zu tun haben, Sammelbestellungen und Bastelworkshops zu organisieren. Ich denke, dass das Aufsetzen und DSGVO-konforme Betreiben eines Portals viele Communities überfordern wird.

Eine anscheinend kleine Gruppe um @opatut hat sich der Entwicklung angenommen. Hier wurde im Oktober ein Stand gepostet und im November geupdatet. Seit dem ist wieder Ruhe eingekehrt.

Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass sich das Portal im Testbetrieb befindet. Wann das Portal prduktiv geht, scheint unklar. Auch was dazu noch fehlt, konnte ich nicht finden.

Von außen betrachtet erscheint mir diese Gruppe zu klein, um das Portal in wenigen Monaten an den Start zu bringen und es dann längerfristig 3…5 Jahre zu betreiben. Weiterhin ist unklar, wer das Portal auch unter Beachtung der DSGVO betreiben wird. Ich möchte das ausdrücklich nicht als Kritik an dem ehrenamtlichen Engagement aller Beteiligten verstanden wissen, sondern als meine Wahrnehmung des aktuellen Zustandes.

Wenn ich mein Umfeld anschaue, dann ist die Begeisterung trotz der Berichterstattung deutlich abgeflaut. Ich mache auch keine Werbung mehr dafür, denn Daten zu sammeln, damit sie auf der SD-Karte verroten macht keinen Sinn.

Ich frage mich daher, ob das Projekt beim Portal nicht professionelle Unterstützung benötigt.
Meine Gedanken dazu gehen in die Richtung, den ADFC Deutschland zu fragen, ob er bereit ist für einige Monate einen professionellen Entwickler mit dem Entwickeln, Aufsetzen und Anfangsbetrieb des Portals zu beauftragen und das Portal anschließend unter dem ADFC zu betreiben. Warum den ADFC? Weil er aus meiner Sicht die Organisation ist, die am meisten in ihrer Arbeit von den Daten profitieren wird. (Ich bin nur einfaches ADFC-Mitglied und habe keinerlei sonstiges Interesse daran.)

Ich bin gespannt auf Eure Gedanken zu meinem Thema.

Viele Grüße Wolfgang (aus Dresden)

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  1. ADFC
    Die Idee, den ADFC zu fragen, finde ich gut: Sehr gut. Jede Hilfe ist nötig.

  2. Eigene Karte, Kontakt
    Ab März werde ich selber Fahrten mit einem eigenen OBS machen: Dann soll ich ein eigenes OBS erhalten.
    Leider gibt es immer noch kein zentral zur Verfügung gestelltes Kartenwerk: Daher werde ich versuchen, meine eigenen Daten auf einer eigenen, „einfach“ zu verwaltenden Karte zu publizieren.
    Interessierte wenden sich einfach direkt an mich.

Hallo @wondalfo, Willkommen in der Community.

Deinen Post halte ich für ziemlich akkurat, er beschreibt sehr gut den aktuellen Stand. Das wichtigste aus meiner Sicht sind diese zwei Bestandteile:

Von außen betrachtet erscheint mir diese Gruppe zu klein, um das Portal in wenigen Monaten an den Start zu bringen und es dann längerfristig 3…5 Jahre zu betreiben.

Das denke ich auch. Leider gibt es einfach zu viel zu tun in und ums Projekt, und niemand mit den Fähigkeiten hat Zeit das Portal weiter zu bauen.

Weiterhin ist unklar, wer das Portal auch unter Beachtung der DSGVO betreiben wird

Das haben wir zum Glück fast gelöst: Der Verein | OpenBikeSensor Der Verein wird gegründet, um rechtlich einwandfrei mit Geld hantieren zu können (Sammelbestellungen etc), und um Verantwortung für genau solche Themen zu übernehmen (Haftung, …). Der Antrag liegt beim Amtsgericht Stuttgart, wir hoffen auf Eintragung und damit auf Start der Geschäftsfähigkeit in den nächsten Tagen bis Wochen.

Meine Gedanken dazu gehen in die Richtung, den ADFC Deutschland zu fragen, ob er bereit ist für einige Monate einen professionellen Entwickler mit dem Entwickeln, Aufsetzen und Anfangsbetrieb des Portals zu beauftragen und das Portal anschließend unter dem ADFC zu betreiben.

Ich weiß nicht, ob dir die Kosten hier bewusst sind. Eine professionelle freiberufliche Entwickler:in anzustellen für sagen wir mal ein halbes Jahr wird locker 50000€ kosten. Dazu kommen Verwaltungs- und Koordinationsaufwände. Kein:e Entwickler:in wird sich bereiterklären, ohne klare Spezifikation ein Produkt zu bauen. Und diese Spezifikation müsste auch erst formuliert werden. Sogar hier bringt sich leider niemand ein.

Ich glaube, es ist zielführender, gemeinsam anzupacken und das Thema endlich anzugehen:

  • Der Verein muss gegründet werden und den Betrieb des Communiyportals (rechtlich) übernehmen.
  • Das Portal muss weiter entwickelt werden, bis es
    • einfacher aufzusetzen ist (vielleicht ein Modus, der keine Live-Karte erstellt, sondern nur Dateien annimmt, verarbeitet und die Ergebnisse weiterveröffentlicht)
    • ein klar definiertes Ausgabeformat erzeugt für die Offline-Nutzung in GIS-Tools
    • die exportierten Daten aus fremden Portalen integrieren kann

Hier braucht es noch viele helfende Hände, also wäre mein Appell eher, den Hilfeaufruf in die Welt zu tragen. Es werden sich doch wohl Entwickler:innen finden lassen, die ein zwei Stunden die Woche hier mithelfen, und auch Leute, die eine saubere Datenschutzerklärung schreiben können.

Um zu deiner Titelfrage zu kommen: Ich glaube nicht, dass das Projekt tot ist. Wir sind uns der Hürde bewusst, aber jeden Montag kommen viele Leute zusammen, die hier noch das Potenzial sehen und noch daran arbeiten, dass es besser wird. Sicher, du sprichst ein großes Problem an, aber es ist uns allen bewusst, wir sprechen auch darüber und überlegen, wie wir es lösen. Und solange das der Fall ist, ist das Projekt keineswegs vorbei :slight_smile:

PS: Wenn du viel Geld hast oder den ADFC Deutschland überzeugen kannst ganz viel Geld auszugeben, kannst du das natürlich tun. Alles ist Open Source, wenn du die Koordination und Finanzierung eines solchen Projekts übernehmen möchtest, steht dir das frei. Rechne aber damit, dass allein diese zwei Aufgabenbereiche, wenn es „professionell“ wird, ein 10- bis 20-Wochenstunden-Job werden.


Eine Sache noch:

zentrales Upload- und Visualisierungsportal

Das widerspricht leider unserem Anspruch, die sehr sensiblen personenbezogenen Daten nicht zu zentralisieren. Ein „Standardportal“ ist für Leute, die zum Beispiel kein von einer Lokalgruppe betriebenes Portal haben, ist super. Aber nach wie vor steht der Plan, dass Lokalgruppen und -projekte ihr eigenes Portal betreiben, um die Daten zu splitten. Daher auch der Wunsch, das Portal leichter zu betreiben zu machen, statt es von nur einer Gruppe zu betreiben.

Dass die Dezentralisierung klappen kann, sieht man am Beispiel Darmstadt, die zwar noch nicht das neue fancy automatische Portal nutzen, aber erfolgreich eine Karte erzeugen mithilfe der „alten“ Skripte. Das ist wirklich nicht schwer und jede Lokalgruppe könnte das tun (oder auch du, @RsLgh).

Liebe Grüße
Paul

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Moin!

Ich habe zwar selbst keinen OBS am Rad, aber hoste ein Portal für eine Hamburger Gruppe und muss sagen, dass sich in den letzten Monaten bereits sehr viel am Portal getan hat. Die Installation war zwar etwas tricky, aber wenn es ein mal Klick gemacht hat, läuft es super. Der Sprung von der vorherigen Version ist enorm.

An der Stelle möchte ich mich auch nochmal ausdrücklich bei den Entwicklern bedanken :grinning: Ihr habt da bereits viel Zeit reingesteckt und viel geleistet. Auch dass ihr auf die Github issues zügig reagiert ist großartig.

@wondalfo
Wenn du ein Portal suchst auf das du deine Daten hochladen kannst lad ich dich gern ein auf unser „lokales“ Portal zu kommen. Wir haben bereits einen Ausreißer aus NRW dabei und vielleicht schaffen wir es auch noch weitere Dresdner für den OBS zu begeistern.

Und an den zukünftigen Verein:
Ich hab weder ein Rad an das der OBS passen würde, noch Ahnung von Python. Wenn ihr allerdings Unterstützung beim Betreiben eines Servers benötigt biete ich gerne meine Unterstützung in Form von Zeit&Ressourcen an.

Grüße,
Steffen

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Wer daran mitarbeiten möchte: hier geht es um die Herausforderungen dabei…

@RsLgh Da habe ich großes Interesse daran ! :blush:

Lieber @wondalfo . Danke für deine Worte. Ich verzweifle hier in Wien auch schon wegen der schon lange bestehenden fehlenden Möglichkeit die Daten auch sichtbar zu machen…
Hut ab vor der Arbeit die hier einige geleistet haben, aber mir würde es reichen ein simples Tool zum Auswerten zur Verfügung zu haben. Die Daten selbst können ja dann Zentral für Behörden/Vereine/Medien aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden.
Nochmals : Ein BRAVO für die Portalentwickler, aber wenn nichts fertig wird hilft uns das halt auch nicht und nicht Jeder kann sowas :blush: :wink:

Gerne.

Ich versuche einen Weg mit vorhandenen Kartenwerken.

Einfach mal anrufen:
0151 240 799 75

Hallo Paul,

Das ist mir sehr wohl bewusst.

Diese Zeit habe ich nicht. Allerdings denke ich, dass eine Anfrage es auf alle Fälle wert ist. Der Ortsverband Dresden mit einer 4 stelligen Mitgliederzahl hat es geschafft 301 dieser Mitglieder zu überzeugen, regelmäßig und dauerhaft für die Finanzierung eines hauptamtlichen Geschäftsführers zu spenden. Wenn der kleine Dresdner Ortsverband das schafft, dann bin ich fest davon überzeugt, dass der große ADFC Deutschland es schafft dieses Geld entweder selbst aufzubringen oder mittels einer gezielten Kampagne bei seinen Mitgliedern einzuwerben. Auch hat er die professionellen und hauptamtlichen Ressourcen ein solches Projekt zu koordinieren, bzw. kann diese dann bezahlen.

Auch hier denke ich ist der ADFC der Weg der Wahl. Ein Bericht (gerade jetzt nach der Preisverleihung) in der Radwelt oder im ADFC Newsletter erreicht Hundertausende in Deutschland. Mehr Reichweite in der fahrradaffinen Zielgruppe wird man in Deutschland nicht bekommen.

Das sehe ich komplett anders. Ich werde meine sensiblen Daten keinem kleinen dezentralen Portal anvertrauen. Da habe ich kein Vertrauen, dass der Server entsprechend abgesichert ist oder dauerhaft betrieben wird. Weiterhin halte ich die Masse an Daten auf einem zentralen Portal alleine schon für die Anonymisierung von Vorteil.
Das Portal in Darmstadt wird meiner Kenntnis nach vom ADFC Ortsverband betrieben. Einer Organisation, die sicherlich wie Dresden eine mindestens 4-stellige Mitgliederzahl hat und über entsprechende Ressourcen verfügt.

Ich bin ein sehr datensparsamer Mensch. Mir ist das Gefährdungspotential durch diese Daten sehr bewusst und ich bin nur bereit meine Daten zu Verfügung zu stellen, wenn diese Daten anonymisiert für wissenschaftliche und vor allem fahrradpolitische Zwecke genutzt werden. Anschauen brauche ich mir meine Daten nicht, ich erlebe jeden Tag, wie schlecht die Situation ist.

Viele Grüße Wolfgang

Ich habe noch mal ein Wochenende über dieses Thema nachgedacht. Ich glaub ich bin aufgrund deines provokativen Titels etwas defensiv geworden. Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass es allzu sehr an Entwicklungsstärke mangelt, um ein großes oder viele kleine Portale zu betreiben. Mir fällt nichts essentielles mehr ein, das programmiert werden müsste, um in großem Stil Daten sammeln und verarbeiten zu können. Es fehlt meiner Meinung nach nur eben an:

  1. Leuten die sich trauen den Betrieb eines Portals rechtlich zu verantworten
  2. Leute die dann das Portal technisch betreiben

Ich glaube, (2) bekommst du für lau, oder für sehr wenig Geld. Verdammt, ich wäre bereit dafür ein paar solcher Portale aufzusetzen und aktiv zu pflegen, wenn ich rechtlich nicht dafür verantwortlich gemacht werden würde, wenn was schiefgeht. Ich will auch keine Datenschutzerklärung schreiben, oder gar bei eine:r Rechtsanwält:in vorlegen zur Prüfung.

Es fällt auf, dass hier in meiner Liste nichts (mehr) mit Geld steht. Der Betrieb eines Portals kostet wenige Euro im Monat. Der Betrieb wäre sicher nicht mehr als eine halbe Stunde oder so im Monat, für Updates und „Babysitting“. Der initale Setup mit der neuesten Variante der Anleitung dauert etwa eine Stunde, mit etwas Routine noch weniger. Das habe ich am Wochenende mit einer brandneuen Hetzner Cloud VM probiert, das schwierigste am mieten einer solchen VM ist es, seine IBAN korrekt abzutippen.

Also @wondalfo , ich muss ehrlich sagen, es wäre mir eine Freude, wenn du den ADFC DE oder irgendeinen Lokalverein oder eine Hochschule oder sonstwen überzeugst, (1) zu stellen. Der Rest ist eigentlich alles da!

LG Paul

PS: Ein Titel wie „Meinung: Wir brauchen dringend ein Portal!“ wäre doch etwas konstruktiver gewesen, vielleicht willst du das ja noch nachträglich überdenken :smiley:

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Moin!

Leben wir in einer anderen Realität?

Du kannst dich noch erinnern, dass ich ein paar Fragen gestellt habe zum dauerhaften HA Betrieb eines Portals? Ich hatte mal vor, mich da persönlich und finanziell einzubringen, weil ich denke, dass ein Wandelnim Denken nur auf Basis valider Daten möglich ist.
Der technische Betrieb braucht eine stabile Basis um nicht bei jedem Wackler in der Cloud zu stolpern. Daher der Ansatz die einzelnen Dienste zu verteilen um Stabilität zu schaffen.

Das wurde allerdings klar abgelehnt. Nicht einmal einen DB Cluster gibt es. Keine Redundanz im Keycloak Service. Alles ist auf mal eben deployen ausgelegt und nicht auf stabilen Betrieb.

Ich mache IT Betrieb für ziemlich namhafte Kunden und hatte mich echt drauf gefreut, dieses Projekt als IT Betriebler unterstützen zu können.

Mittlerweile ist meine Begeisterung ob der ganzen Geschäftsordnungsdiskussionen echt am Boden.

Heute ist mir obendrauf noch die Halterung am Sensor gebrochen und ich habe echt Lust das Ding in den Müll zu packen.

Selbstbeweihräucherung zu Fernsehen und Presse, aber keine Sau kümmert sich darum, das Projekt auf halbwegs professionelle Beine zu stellen.
Wenn die Daten ernst genommen werden sollen, muss Konstanz und Nachprüfbarkeit rein. Und das Thema DSGVO ist durch nachhaltige und planvolle Entwicklungsarbeit durchaus auch in den Griff zu bekommen.
Aber eben nicht mit „ich bastel mal nen Workaround“.

Habe fertig.

Das Portal ist agnostisch wie du dein Postgres aufsetzt - Wenn du glaubst ein Cluster ist nötig mach es halt, die Postgresverbindung ist eine Konfigurationseinstellung, da kannst du ein beliebiges Postgres+Openmaptiles deiner Wahl hinter klemmen.

Bisher gab es keine Probleme die wir auf „die DB ist nicht geclustert“ zurückführen konnten. Im Grunde kann man das Portal auf einem Raspi laufen lassen, Mit den auf absehbare Zeit erreichbaren Datenmengen ist ein DB Cluster so unnötig wie ein Kropf. Und die paar Stunden downtime bis ein Backup wieder eingespielt ist sind finde ich zu verschmerzen, das geht dank Dockerisierung ja mit wenigen Handgriffen.

Du bist herzlich eingeladen, das Projekt auf professionelle Beine zu stellen. Derzeit gibt es leider nur ehrenamtliche Beine, und mehr als ein paar Stunden Freizeit hat Mensch nunmal nicht. Es ist extrem unangenehm seine paar Stunden Freizeit primär in das Projekt zu stecken und dann reingedreht zu kriegen „IHR ™ macht das alles nicht richtig“. Das OBS lebt davon, dass Leute, die finden, etwas würde nicht richtig gemacht oder dass was fehlt selbst Hand anlegen. In deiner Denke gibts da "Die Leute vom OBS vs ich/die anderen - Aber tatsächlich gibts einfach keine „Die Leute vom OBS“ sondern halt nur leute die sich einbringen oder die sich nicht einbringen. Selbst Hand anlegen heißt auch nicht sagen „Ich denke das hier wäre ne gute Idee, setzt das doch mal um“. Denn wir haben einfach nicht genug Leute, um dir das als schlüsselfertige Lösung hinzustellen. An Ideen mangelt es hingegen meist nicht.

Selbst nicht machen und rummaulen, dass andere nicht machen, hat noch kein Projekt weiter gebracht.

Ich habe das Gefühl deine Erfahrung mit IT-Projekten mit großen Kunden sind anders, was die Dokumentation angeht. Überleg mal ob das möglicherweise daran liegt, dass du dort Enterpriselösungen mit entsprechendem Support einsetzt - Oder Open Source Projekte die sehr viel mehr Manpower zur Dokumentation zur Verfügung haben als das beim OBS der Fall ist.

Die Berichte im Fernsehen und in Zeitungen, die ich bisher gesehen habe waren über Dinge, die Menschen bereits in Städten mit dem OBS umgesetzt haben. Ich weiß nicht, was daran schlecht sein soll - Wenn jemand schon Daten hat, warum soll er darüber nicht reden - weil „noch nicht alle Daten haben“? oder „noch nicht alle ihr Portal aufgesetzt haben“? Wir sind uns ja einig, dass das Projekt dringend ein paar Mithelfer brauchen kann - Wie sollen die denn auf das Proejekt aufmerksam werden, wenn nicht durch Medienberichte?

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Danke lieber @gluap , so hätte ich das nicht sagen können. Ich habe auch früher it-Projekte " machen lassen".
Dass ich „fachlich“ nicht kompetent bin, weiß hier inzwischen jeder. Ich kann halt nur Fernsehen, Presse und öffentliche Verwaltung. Btw, wer morgen 18:30 Uhr ZDF einschaltet, sieht dann irgendwann, was ich meine.
Jeder ist, denke ich, eingeladen zu sagen, das und das möchte ich gerne machen, macht jemand mit, soll ich allein, spricht was dagegen, und dann kann’s schon fast los gehen.
Oder sehe ich das falsch???

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Ich habe mehrfach versucht an Informationen zu kommen, um die Datenflüsse im Portal zu verstehen und dann technisch zu unterstützen. Das halte ich für wichtig um z.B. eine Abschätzung vor dem Hintergrund der DSGVO vorzunehmen. Hier geht es nämlich um das Wissen auf welchen Wegen auf Daten zugegriffen werden könnte und wo Grenzen geschaffen werden.

Meine Erfahrung ist, dass schon in der Entwicklung immer auch die spätere betriebliche Umsetzung berücksichtigt werden muss. Ohne diese Planung funktionieren zwar alle Sachen für sich, im Zusammenspiel hakt es dann aber. Was noch viel ungünstiger ist: es zeigen sich gravierende Lücken.

Ergebnisoffene Diskussion oder eine ernsthafte Beschäftigung mit gedtellten Fragen habe ich nicht wahrgenommen. Nicht einmal die Nachfrage, was mich denn qualifiziert, in die technische Diskussion einzutreten, war da. Das ist eigentlich noch viel trauriger.

Um mir Stück für Stück Infos aus diversen, zergliederten Repos zu suchen, auf Sinnhaftigkeit zu prüfen und mir ein Puzzle zusammenzusetzen, dafür fehlt mir die Zeit. Da braucht es Wahrnehmung und den Willen hinzukommende Menschen mit Wissen zu versorgen. Wissenstransfer nennt man das in meinem beruflichen Umfeld. Knowledge Gaps sind ein ernstes Hemmnis in der Zusammenarbeit.

Die an anderer Stelle geäußerte Meinung, wenn mir die Doku nicht gefällt, solle ich sie doch neu schreiben, ist da auch wenig zielführend. Vorallem wenn nicht gleichzeitig Unterstützung kommt, um die vorhandene Struktur zu hinterfragen und in einen Zusammenhang zu bringen. Selbstreflektion als Stichwort.

Was ich sehe, ist viel Know How auf verschiedenen Ebenen, aber nur wenig Koordination. Bei agiler Entwicklung ist nicht ohne Grund eine zentrale Instanz dabei, die das Projekt übergreifend steuert.

Ich finde es in der Diskussion auch nicht hilfreich, kritische Nachfragen oder andere Denkansätze (wie zum Beispiel die redundante Auslegung) als Herummaulen abzukanzeln.
Das vorgebrachte Argument „haben wir noch nie gebraucht“, mag stimmen. Es ist aber leider immer die Retrospektive und zeigt nicht nach vorne.

Schönen Sonntag!

@nofkabu dann holen wir das doch nach: Wo siehst du deine Stärken in dem Zusammenhang? Du hast immer wieder gesagt, dass du aus dem IT-Umfeld kommst - Gleichzeitig hast du aber auch erwähnt, dass dir bestimmte Technologien, die wir einsetzen (die aus unserer Sicht als Industriestandards gelten und die für uns das Setup massiv vereinfachen) nicht zusagen.

Ich habe nicht abgelehnt eine redundante Datenbank dahinter zu klemmen, ich sehe darin aber keine „Weiterentwicklung des Projekts“. Die Datenbank ist ein austauschbares Backend. Wenn man lieber eine redundante Variante will, schließt man sie halt an. Ist aber aus meiner Sicht mehr wie „ne andere USB Platte an den Rechner stöpseln“. Das wäre aus meiner Sicht auch keine „Weiterentwicklung“ des Rechners, und die Doku wie man die USB-Platte aufsetzt würde ich auch vom Hersteller der USB-Platte erwarten, nicht von dem des PCs. Die Software muss dafür nicht oder nur minimal verändet werden. Wir haben die Option, das in wenigen Tagen zu dokumentieren wenn wir es brauchen. Aber solange wir es nicht brauchen sind wir uns doch einig, dass wir die Zeit lieber an dringenderen Baustellen investieren.

Über die Datenschutzerklärung wurde wiederholt in den Community-Meetings gesprochen, und auch auf dem kommenden Communitytreffen wollen wir uns darüber austauschen.

Wenn du (zugespitzt) sagst „Ich habe keine Lust mir das Stück für Stück aus zergliederten Repos zu suchen, ich habe gefragt ob das jemand für mich aus den Repos zusammenstellt und keiner hats gemacht“ hört sich das für mich wie eine komplizierte Formulierung von „Die Doku ist mir zu verteilt/unklar/etc…, kann die bitte jemand umschreiben“ und weniger „ich möchte die Doku verbessern, wo kann ich anfangen“ an. Meine Empfehlung, wenn du die Doku verbessern möchtest wäre, sie zunächst mal zu lesen und in dem Bereich in dem du arbeiten möchtest zu verstehen. Ich bin genau diesen Weg vor etwa 12 Monaten gegeangen und schon damals konnte man von „0“ auf „ich habe ein Portal“ mit unter 12 Stunden Arbeit kommen. Dennis ist den Weg Anfang des Jahres gegangen und mit seinen Setup-Doku-Verbesserungen hat sich diese Zeit zum Aufsetzen noch mal deutlich verkürzt, beim zweiten mal reicht oft schon eine Stunde. Wir haben den gleichen Hintergrund wie du ihn angedeutet hast „Arbeite in einem Corporate IT Umfeld mit Linux-Servern“.

Wenn du konkrete Fragen hast, kannst du sie z.B. in einem Communitymeeting stellen. Wenn du möchtest, können wir auch gern zusammen mal demomäßig ein Portal aufsetzen.

Jetzt wo du agile Entwicklung erwähnst fällt mir auf, dass du vielleicht das OpenBikeSensor Projekt deutlich größer schätzt als es ist: In der Firma arbeiten wir auch „Agil“, und die Planungsprozesse sind mir bekannt. Agil ist ein Instrument um größere Personengruppen zu koordinieren. Wenn man Agile Prozesse in Kleinstgruppen (Portalentwicklung sind vielleicht realistisch 1-1.5 Personen) wirft, erzeugt man dadurch aus meiner Sicht viel Kommunikationsoverhead. Auch wenn du sagst „Neben Portalentwicklung gibts ja noch Caseentwicklung, und Firmwareentwicklung und die Webseite“ - Die Schnittstellen dazwischen sind so klein bis nicht vorhanden, dass es da kaum etwas zu koordinieren gibt - Wenn Andreas eine neue Spalte im CSV machen will kann er einfach kurz Paul Bescheid sagen und fertig. Macht wenig Sinn, dafür einen täglichen Standup oder zweiwöchentliche Agile-Meetings zu machen. Am ehesten könnte man sagen, dass unser am ehesten Scrum/Sprintmeetingmäßiger Prozess das Communitymeeting montags ist. Dort werden solche Sachen regelmäßig in der „Vorstellungs-und Statusrunde“ besprochen. Die Jahresplanung wäre dann in diesem Bild das Communitymeeting im Juli, zu dem hier im Forum wiederholt eingeladen wurde.

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Das scheint hier das Hauptproblem zu sein. Vielleicht hilft für die Einschätzung der Entwicklungskapazitäten und Größe des „Produkts“ ein Blick in die Commit History oder die Menge an Code im Repo (die API sind davon sogar nur 1600 Zeilen Code).

Es ist ein winziges Stück Software, das nicht besonders aktiv entwickelt wird. Wenn hier 1-1.5 Personen jede Woche je 1-1.5 Stunden reinstecken und das für lau, bekommst du einfach kein „High availability“.

Der technische Betrieb braucht eine stabile Basis

Dies ist glaub ich auch der Knackpunkt. Dass man ganz viele tolle Sachen machen kann um „eine stabile Basis“ aufzubauen, da stimme ich dir zu. Aber dass der technische Betrieb das braucht, da sind wir uns wohl uneinig. Bisher kam es auch mal vor dass das Community Portal 1-2 Tage offline war weil irgendwas gecrasht ist, und dann schreibt halt irgendwer im Forum und irgendwer anders startet es neu. Niemanden stört das. Es geht kein Geld verloren, es gehen keine Daten verloren, und es hat einfach niemand die Zeit es viel besser zu machen.

Können wir trotzdem unser Ziel erreichen? Ja! Es werden Auswertungen gemacht und gezeigt, darüber geredet. Die Politik will unsere Erkenntnisse, das Fernsehen berichtet, wir generieren Reichweite und öffentliches Interesse. Forschungsprojekte bauen auf unserer Technologie auf, … dafürbraucht es aber, ganz offensichtlich, kein „high availability“ Portal. Ein halbwegs funktionierendes reicht.

Nachtrag

Alles ist auf mal eben deployen ausgelegt und nicht auf stabilen Betrieb.

Gut erkannt! Das ist Absicht.

Wenn du daran etwas ändern möchtest, dann bringe bitte gute Argumente. Bisher habe ich leider nur Behauptungen gelesen, die nicht in Zusammenhang mit unseren Anforderungen und Zielen stehen. Dass wir inzwischen eine Handvoll Portale haben liegt tatsächlich an unserer Priorisierung von Einfachheit über Stabilität und Performance. „Done is better than perfect“ ist für ein kleines Projekt wie unseres eben ein gutes Leitmotto.

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