OBS Pro - Automatisiert bestückbare Hardware

Hallo allerseits,
wie von mir hier schon mal in einem allgemeinen Thread zur weiteren HW-Entwicklung und im heutigen Meeting angesprochen, würde ich gerne ein bisschen was machen in der Richtung. Allerdings will ich jetzt nicht direkt die full-blown Version entwickeln, sondern einen ersten Schritt in diese Richtung gehe. Ich möchte in dem Thread hier ein wenig den Prozess beschreiben und bin offen für konstruktive Vorschläge.

Die Grundidee:
Mich störte primär die langwierige Bestückung der Platine. Vor allem wenn man 10…20…30 Stück bauen müsste, hätte ich da keinen Bock mehr drauf (und das kommt bei uns wohl). Daher hätte ich gerne eine Hardware-Variante, wo zumindest ein großer Teil der Komponenten automatisiert bestückt werden kann. Das heißt, keine Module mehr, alles auf einer Platine; primär SMD-Bauteile; Verfügbarkeit der Bauteile aus halbwegs seriösen Quellen - wo man zumindest eine Rechnung mit ausgewiesener MWSt. bekommt.
Soll natürlich alles OpenSource/Hardware sein/werden/bleiben.

Kompatibilität:
Da ich mich nicht mit der Software beschäftigen möchte, will ich die Platine soweit möglich Software-Kompatibel halten. Also zunächst keine neuen Features, kein neuer ESP, usw.

Bestückung und Bauteile:
Der aktuelle Plan sieht vor die meisten Bauteile von LCSC (www.lcsc.com) zu beziehen. Wer es nicht kennt: LCSC ist das Chinesische Mouser, Farnell oder Digikey - also ein professioneller Distributor von Bauteilen. Insb. Standard-Bauteile bekommt man hier sehr viel günstiger, noch extremer in größeren Stückzahlen. Dazu kommt, dass zu LCSC der Platinenfertiger und Bestücker JLC (www.jlcpcb.com) gehört. Einziges Manko ist, dass JLC eine Liste von bestückbaren Bauteilen hat (JLCPCB Assembly Parts Library & Component Sourcing - JLCPCB). Dabei gibt es „Basic Parts“, wo man nur die Bestückung selbst pro Bauteil (bzw. pro Pad) bezahlt. Dazu gibt es die „Extended Parts“, wo pro Bauteil ein paar Euro Rüstkosten dazu kommen. Also die zahlt man nur einmal, auch wenn man das Bauteil dann auf 10 Platinen bestücken lässt.

Status:
Ich habe bereits einen Schaltplan, wo „alles“ drin ist. Sprich ich habe den bisherigen Plan einmal übertragen und dabei Bauteile/Module ersetzt, die es in der JLC part list gib. Das heißt nicht, dass der Schaltplan fertig und bug-frei ist! Es ist praktisch noch nichts getestet. Aktuelle Version ist im Anhang.
Ich versuche aktuell noch das gesamte Power-Management durch den IP5306 plus einen einfachen 3.3V LDO zu ersetzen. Das würde die Kosten drücken und weniger Bauteile benötigen. Außerdem stünden 5V für die Ultraschall-Sensoren zur Verfügung.

Probleme:
Der IP5306 ist eigentlich eine All-In-One Lösung für Power-Banks, bietet aber im Grunde genau was man braucht. Hat aber evtl. ein paar komische Verhaltensweisen, die ich nochmal auf einem seperaten Eval-Board prüfen will. Das Eval-Board und die Teile müssten diese Woche noch ankommen.
Dann arbeite ich parallel an der Ultraschall Schaltung, die ich vom bekannten HC-SR04 Modul grob übernommen habe. Die funktioniert (aufm Steckbrett) noch nicht so ganz wie gewünscht.
Ich würde zudem gerne den aktuell vorgesehen Mikrokontroller (ein STM8F003), der die Ultraschall Sensoren steuern soll einsparen und das mit in die Firmware des ESP integrieren. Spart noch mal etwas, allerdings habe ich kein Bock das zu machen. Sollte sich hier jemand finden, der das gerne übernimmt, wäre ich sehr dankbar. Wenn nicht, bleibt der µC. Die benötigte Funkion ist relativ einfach: Der TRIG Pin aus dem Original-OBS müsste idealerweise durch zwei zueinander invertierte Pins ersetzt werden, wo direkt der 40 kHz Puls raus kommt. Dazu wird ein „Mute“ Pin benötigt, der den ECHO pin während und kurz nach der Puls-Aussendung stumm schaltet, damit das direkte Übersprechen vom Sender nicht als Echo erkannt wird - evtl. könnte man das sogar in Software machen. Diese ganze Funktionalität wird dann natürlich 2 mal benötigt für die 2 Sensoren.
Ich bräuchte auch jemanden, der dann ein neues Gehäuse baut - meine Zeit ist begrenzt :wink:

Zeitplan:
Ich werde die Tage wohl den IP5306 testen und kann dann sagen, ob ich das Power-Management noch mal neu mache. Dann werde ich noch ~2 Wochen brauchen, um die Ultraschall-Schaltung gerade zu ziehen. Es folgen ~2 Wochen Layout und Bestellung des ersten Prototyps. Weitere ~2 Wochen bis alles da ist, ~1 Woche für Bestückung und ersten Test. Macht in Summe 8 Wochen bis mit Glück der erste Prototyp existiert. Der müsste dann noch mal ausgiebig getestet werden und es folgen sicher noch kleinere Änderungen. Dazwischen ist auch noch irgendwie Weihnachten, glaube ich. Dauert also noch etwas. Auf der anderen Seite bin ich recht motoviert das zügig fertig zu bekommen, damit ich nicht 30 Stück in der Modul-Variante bestücken muss :wink:

Wer mir bei Hardware/Software/Gehäuse helfen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Ich werde hier weiter berichten, wie es voran geht.

Viele Grüße,
Fabian

OBSPro.pdf (261,0 KB)

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Hallo Fabian,

ich finde dein Engagement klasse, und bin gespannt was daraus werden wird. Ich kann mir auch vorstellen, beim Gehäuse mitzuhelfen, meld dich einfach wenn die das PCB langsam Form annimmt.

Bezüglich der Sensorschaltung würd ich dich gern fragen, ob die auch mit den SR04T-Sensoren, also den gleichzeitigen Sende- und Empfangsbauteilen (Transceiver?) nutzen kannst, oder entsprechend abwandeln. Ich meine diese:

image

Das schöne daran ist, dass die wasserdicht sind. Wetterfestigkeit ist ein großes Thema, was natürlich schön wäre zu erreichen. Ich hab natürlich keine Ahnung wo da elektronisch dann der Unterschied ist, bzw. ob das im Prinzip gleich funktioniert oder eine ganz andere Technik ist… Auch nett ist natürlich der kleinere Formfaktor und dass ein Bauteil wegfällt (sofern die Ansteuerung ähnlich ist).

Zur Stromversorgung: Ist ein LDO für ESP32+GPS+SD wirklich so klug? Da kommen sicher mal 200mA-300mA zusammen, wenn alles am funken/empfangen ist. Ich kann das schwer abschätzen, aber wollte es nur mal angemerkt haben.

Und noch etwas: Planst du eine Soft-Power-Schaltung (z. B. mit softwaregesteuertem Enable Pin) oder nach wie vor einen echten Stromschalter? Letzteres ist einfacher „richtig aus“ zu machen und braucht keine Softwareunterstützung, aber ersteres könnte es einfacher machen die Problematik der kaputten Dateien auf der SD-Karte in den Griff zu bekommen. Es gibt da keinen Konsens was besser wäre, ich wollt einfach mal fragen was du planst :slight_smile:

Schön, dass du dich der Sache annimmst :+1:

LG Paul

Moin Paul,
ja, ich würde gerne nur einen Sensor pro Seite nehmen, an so einer Schaltung habe ich mir aber bislang die Zähne ausgebissen. Wenn du da einen Schaltplan hast/findest, probiere ich das gerne noch mal. Meine aktuell geplanten Sensoren sind aber wasserdicht. Die sehen ähnlich aus wie der auf dem Bild, sind nur aus Metall.
Ich denke ein LDO ist da kein großes Problem, man muss natürlich noch mal schauen was die Komponenten tatsächlich brauchen und das entsprechend auslegen. Bei 300mA wären das jetzt 500mW Wärme. Ja, da muss man schon etwas aufpassen. Aber ich würde zumindest fürs GPS gerne auf einen Schaltregler verzichten.
Aktuell ist geplant den Schalte zwischen +VBAT und dem IP5306 zu setzen. Es wird also alles hart abgeschaltet, bis auf die Standby-Versorgung des GPS für einen Warm-Start. Die paar µA können wir uns denke ich auch erlauben ohne eine Schutzschaltung (zumal die auch ein paar µA brauchen würde). Wer den Akku da ein paar Jahre drin lässt ohne zu laden, muss sich nicht wundern, dass der dann kaputt ist, finde ich.
Was die SD-Karte angeht: Ich bin Fan bei solchen Schaltungen das per Software zu lösen. Wenn man hinter den IP5306 einen ausreichend großen C setzt und die Spannung dort mit einem ADC/AC überwacht, bleibt eigentlich genug Zeit den aktuellen Schreibvorgang zu beenden, bevor alles gegen die Wand fährt. Hätte der ESP da noch einen Pin frei? Und ein Analog-Komparator wäre natürlich gegenüber einem ADC zu bevorzugen, weil schneller und weniger CPU overhead. Alternativ könnte man das auch mit einem externen Komparator machen. Üblich wird das dann IRQ-gesteuert, wobei der IRQ als aller erstes andere Lasten abwirft. Also sofort US und GPS abschalten, man kann sogar so weit gehen den ESP runterzutakten, um Strom zu sparen - der wartet ja dann die meiste Zeit nur noch auf die SD Karte. Der IRQ setzt zudem einfach ein Flag „schreiben-auf-SD-verboten“, welches vor jedem Schreibvorgang geprüft wird. Zudem kann man das Dateisystem unmounten, wenn noch Zeit ist. Es wäre außerdem zu prüfen, ob man einer SD Karte sagen kann, dass sie ihre internen Buffer mal leeren soll. Da kenne ich mich nicht aus.

Viele Grüße,
Fabian

@andreas (notify wegen Firmwarefrage)

Hier würde ich auch einspringen:

@fabian Das Filtern oder Ignorieren des echo pin in gewissem Zeitfenster ist sicher einfach in Software Realisierbar. Ich gehe davon aus, dass bei empfangenen Echo das Signal auf High (oder Low) wechselt?
Wenn die 40kHz als Rechteck OK sind, sollte dazu die LED_PWM Funktionalität des ESP32 tun. Ob 2 invertierte Signale möglich sind kann ich nicht sagen, da fehlen mir auch die Möglichkeiten zu messen. Gut wäre auf jeden Falle wenn das Rechtecksignal nur 1x nötig ist und für alle Sensoren verwendet wird.

Hi, ich habe vor 2Wochen mein ersten OBS gebaut, super Idee das Teil! Auserdem find ichs Klasse, wie das hier alles an Fahrt aufnimmt!

Ich sehe es genauso, dass bestückte PCBs und Komponenten aus bekannten Quellen von Vorteil sind. Aliexpress etc variert doch sehr, bei mir hat zB die GPS Antenne nicht ins Gehäuse gepasst. Bin sehr gespannt auf die PCB Lösung, vorallem RF matching/tuning vom GPS und esp32 interessiert mich hier :slight_smile:

Ich hab auch mal zu Lernzwecken (bin nicht vom Fach) eine Schaltung mit Ultraschall Transducer nachgebaut und bei JLCPCB bestücken lassen. 5PCBs voll bestückt (ohne Transformer und US-Transducer) = 16€ inkl. Versand und Zoll. Alles Basic Parts, also sehr günstig, geht bestimmt auch für 1-2€ pro Board (ohne Transducer). Ich warte noch auf die Lieferung und werde wohl nicht dazukommen mehr als nur diese Prototypen PCBs zu machen, aber werde meine Erfahrung trotzdem gerne teilen.


.

@fabian ich hab mich hauptsächlich hieran orientiert, vielleicht hilft es:
h ttp://prowave.com.tw/pdf/test%20circuit.pdf (Leerzeichen löschen, ich darf nur 2 Links hinzufügen)

https://www.davidpilling.com/wiki/index.php/JSN?setskin=blog

So wie ich das verstehe, liegt bei der Verwendung von einem Transducer die Schwierigkeit beim schnell genug Abklingen der Transmitt-Anregung (deshalb auch der größere min Abstand verglichen mit getrenntem Transmitter & Reciever). Beim Abklingen hilft wohl:

  1. ein Versatz des letzen PWM Pulses (siehe 3. Link) was mit der LED_PWM Funktionalität des ESP32 vermutlich leider nicht geht ?
  2. ein einstellbarer Trafo, um L so einzustellen, dass eine maximale Dämpfung des LC-Schwingkreises (aus L_Trafo und C_Transducer) erreicht wird
    und hier ergeben sich zusätliche Probleme, zum einem ändert sich C_Transducer mit der Temperatur =>idealerweise müsste L angepasst werden (vermutlich irrelevant, weil der OBS funktioniert ja im normalen Temperaturbereich und da wird auch kein L angepasst). Zum anderen muss L_Trafo für jede PCB eingestellt werden, was vermutlich nur mit einem Oszi geht? (keine Ahnung wie wichtig das tastächlich ist?) hat hier jemand mehr Infos?

Zum Thema LDO denke ich auch, dass es Probleme geben könnte. Ich lasse mein OBS derzeit über dem AMS1117 vom esp32 Board laufen und ab einer Batteriespannung von 3.4-3.5 V macht er schlapp, vor allem bei WiFi.
und noch weil ichs auch schon mal gebraucht hätte, der esp32 hat meines Wissens leider kein Komperator:(

Bin schon gespannt was noch alles kommt:)
LG Rabe

Puhh, also ich habe ein wenig Ahnung von µC-Programmierung und ich wäre mir da jetzt nicht so sicher wie ich das machen würde/könnte. Wenn du eine Auflösung von 1cm haben willst, braucht deine Messung eine Auflösung von 6µs. Wenn du bestimmte Sachen maskieren willst, dürftest du einen Timer ja nicht einfach als Input-Capture verwenden. Den müsstest du dann ja bei jedem falschen Trigger für eine gewisse Zeit immer wieder neu starten und die Einzelmessungen aufsummieren oder so. Das einzige was mir einfällt, ist einen Timer einfach als Zeit-Variable zu verwenden und dann in der Main-Loop das Counter-Register und den Pin zu pollen und da die Logik zu machen, ob das jetzt eine valide Messung war oder nicht. Klingt alles recht frickelig.
Aber das Invertieren kann ich in Hardware bauen, ist ja nur ein Inverter.

Hatte eigentlich bislang nicht vor das zu messen. Aber wenn es hier interessiert, kann ich von dem Board dann noch mal eine spezial Version machen, wo nur die Antenne drauf ist und eine 50-Ohm-Leitung zu einer SMA-Buchse geht und das ganze durchmessen :wink:

Ein Bericht wäre top. Wann kommen die denn? Würdest du mir eine schicken, dann kann ich da auch mit rumspielen. Würde vieles beschleunigen.

Ja, so habe ich das auch verstanden. Und dadurch wird die Schaltung eine ganze Ecke komplexer und ich hasse diese einstellbaren Spulen/Trafos. Die sind halt total empfindlich und relativ schwierig zu bekommen. Und ich weiß nicht, ob sich der Aufwand lohnt, nur um den zweiten Transducer einzusparen. Der Trafo alleine ist vermutlich teurer :wink:

LDO schaue ich mir heute noch mal…

Ich mag da falsch liegen. Input zum aktuellen Code ist gerne willkommen, ganz besonders wenn er aus erfahrenem Munde kommt! Aktuell hole ich die Flanken am Echo Pin via Interrupt ab und schau da jeweils auf die Uhr. Das geht recht flott, der ESP mag aber nicht wenn Interrupts gleichzeitig kommen, das musste ich etwas umschiffen.
Wie kommst Du auf 6µs? Nach meiner Rechnung sind es 58µs pro cm bei 22.4°C, was ich aktuell auch als Umrechnungsfaktor (µs echo Verzögerung → cm) verwende. Eventuell *10?

1cm sind nicht 0,001m :joy: ja, hast recht.

ah ok extra Aufwand brauchst du dir keinen machen, wenn’s auch so geht umso besser :wink: ich hatte nur im Kopf, dass man das sowieso immer macht.

ja klar, kann dir gerne paar Boards schicken, is alles mit 0603 Passives und großzügigem Abstand, damit man die Kinderkrankheiten händisch ausbessern kann.
hab auch schon paar von den Trafos, die ich gleich mitschicken kann, laut AliExpress ist ein Bereich von 6.5~12mH auf der Sekundärseite einstellbar.
https://m.de.aliexpress.com/item/1005003733606845.html?spm=a2g0o.order_list.0.0.18755c5fUrNllV&gatewayAdapt=gloPc2deuMsite
ich hab leider nur keinen Transducer übrig.

mit etwas Glück kommen die PCBs zum nächsten Wochenende, aber hatte die letzten Mal bei JLC immer Pech mit dem Zoll in Leipzig, und da noch ne Woche verloren…

Absolut. Seh ich auch so, bringt nur potentielle Fehlerquellen mit sich.

Moin allerseits,

die Platine und die Bauteile für den Test des IP5306 sind angekommen, aufgebaut und Tests sind durchgeführt - mit brauchbarem Ergebnis.

Direkt zum Problem: Wenn man dem IC über den Batterie-Eingang Saft gibt, also den Schalter umlegen würde, passiert garnichts. Man muss einmal den Button betätigen, damit er an geht. Ich weiß nicht, wie sinnig das ist dem Nutzer zu sagen, er soll den Schalter umlegen und dann bitte noch einmal den Button drücken.
Mein Vorschlag: Wir machen soft on-off (kann ja zusätzlich noch einen Hauptschalter geben, der den Akku wirklich trennt - ich würde aber drauf verzichten). Ich habe eine kleine Schaltung (aka das Mosfet-Grab) mit einem Kollegen entworfen, die dem normalen User-Button eine Dual-Funktion gibt. Ist der IP5306 aus, fungiert er als Einschalter. Sobald der IP5306 an ist (und somit der ESP auch), wird der Button vom IP5306 getrennt und der ESP kann ihn auslesen. Zudem hat der ESP die Möglichkeit den Button am IP5306 zu simulieren. Wenn der ESP also ein wie auch immer geartetes Tasten-Event bekommt, kann er die gesamte Platine in Standby versetzen.

Der Stromverbrauch liegt beim Soft-Power-Off bei rund 50µA. Dazu kämen noch mal ~100µA für das GPS-Backup. Bei einer vollen 2Ah würde die also ~1,5 Jahre durchhalten. Wenn der IP5306 wegen Unterspannung abschaltet ist natürlich blöd. Dann würde es nicht lange dauern, bis der Akuu Schaden nimmt. Daher würde ich auch von den 18650 weg gehen, hin zu flachen Akku-Zellen. Diese haben i.d.R. Schutzschaltungen integriert, man spart sich zudem den Sockel und da gibts ja auch seriöse Quellen.

Dann habe ich mir noch den Ripple am 5V-Ausgang angesehen. Unterm Strich ganz gut: Rund 4.3mV RMS und 37mV Peak-Peak absoluter Worst-Case (20 MHz Bandbreite). Das ganze mit einem 100 Ohm Last-Widerstand (50mA). Da habe ich schon deutlich schlimmere Schaltregler gesehen. Ob das für die Empfangsstufe der Ultraschall-Sensoren ausreichend ist, müsste man aber noch prüfen. Hier könnte aber eine zusätzliche LC-Filterung Abhilfe schaffen.

Thermisch sieht das Ganze auch gut aus. Nichts über 33°C, außer dem Lastwiderstand. Interessanter weise wird der 0.5 Ohm Widerstand zwischen dem Laderegler und der Batterie am wärmsten. Aber das muss wohl so.

Meinungen?

Viele Grüße,
Fabian

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Hallo Fabian,

Das ist echt ein ziemlich ambitioniertes Projekt und total cool !!

Anregung:
Ich könnte mir vorstellen, wenn alles „flach“ auf einer Platine ist, dass das eher ein großes „Backblech“ wird und man dann eher ein unpraktisches großes und sehr flaches Gehäuse wird.
→ Überlegung: kann man das u.U. in 2 Platinen aufteilen, so dass man da ein „kleineres Sandwich“ hat und damit ein etwas dickeres aber halb so großes Gehäuse.
(z.B. 1.) ESP, Power, SD 2.) Ultraschall / GPS)
länge der Platinen = 18650 Akku Länge

Ultraschall und uC: ich könnte mir vorstellen, dass der uC noch wesentlich mehr macht als nur 44kHz und gating, Grad beim Empfang könnte ich mir vorstellen, dass da noch etwas „clevere“ Digitale Software Filter oder so drin sind (das ist dann die „secret sauce“) die dann genau den Unterschied zwischen „funktioniert so lala“ und „funktioniert gut“ ausmachen… Genau das ist die Erfahrung zwischen: Funktioniert im Labor und nach 3 Jahren optimierung „funktioniert gut in der echten Welt“

Moin Mike,
ich habe mir jetzt noch keine weitergehenden Gedanken zum Layout oder der Platzierung gemacht. Zwei Platinen halte ich aber für blöd, steigert nur die Kosten. Und groß wird das nicht. Wenn ich es kompakt mache, reichen vermutlich 4x6cm :stuck_out_tongue:
Außerdem bin ich noch am überlegen, ob man die US-Sensoren evtl. mit Kabeln an der Platine befestigt, um diese ins Gehäuse wasserdicht einkleben zu können. Dafür würde man eine gewisse Dicke benötigen, da man ja noch Platz zwischen den Sensoren und der Platine braucht. Da bin ich aber wie gesagt noch am Anfang meiner Überlegungen.

Ja, was die Sensoren angeht bin ich auch noch recht am Anfang. Mag sein, dass da noch irgend ein Voodoo drin ist, was man jetzt nicht sieht. Wobei der µC auf dem Original HC.04 halt auch nur die Flanken sehen kann. Eigentlich ist da nicht mehr viel was man dann noch machen kann als die erste Flanke zu nehmen.

Ich halte euch auf dem Laufenden…

Fabian

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Gibts eigentlich einen guten Grund, warum die OBS Hardware unter LGPL steht? Ist ja für Hardware eine eher ungewöhnliche Lizenz.

Habe den aktuellen Stand mal auf Github geschmissen: GitHub - FabianSchwartau/OBSPro: Version of the OpenBikeSensor hardware optimized for PCBA

… und arbeite da ab jetzt auch drin.

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Super!
Du gibst ja Vollgas :grin:
womit hast du das Wärmebild aufgenommen?

also ich persönlich kenns vom eBike den Haupschalter umzulgen und dann nochmal ein Button zu drücken damits angeht und hab mich komplett dran gewöhnt.

Ich schätze mal den OpAmps is das bisschen Ripple egal, is ja eh voll wenig mit <1% :+1:

Die PCBs für die Transducer sind inzwischen auch angekommen und ich hab erste Tests gemacht und grundsätzlich funktioniert alles soweit:)

da ich nur sporadisch Zugang zu nem Oszi hab, hab ich ein simplen Code fürn esp32 geschrieben, damit man den Transformator für eine maximale Dämpfung einstellen kann, auch ohne Oszi. Macht das ganze auch viel Einsteiger freundlicher. UltrasonicTransformerTuning/main.cpp at main · MegaC-C/UltrasonicTransformerTuning · GitHub

was ich schonmal sagen kann ist, dass ich falsch lag. Der Versatz des letzten Anregungsimpulses bringt kaum etwas, somit ist auch die einfache PWM funktionalität der esp32 peripherals gut genug @andreas
mit Versatz: 680 µs Abklingzeit
ohne Versatz (normales PWM signal): 740 µs, da hat man noch genug Luft nach oben für die 1160 µs (20cm MinAbstand)


profesionelle Testumgebung :stuck_out_tongue_winking_eye:

zur Maximalen Distanz und generell zu Sensitivität und wie passend der Gain der einzelnen Stufen und so ist kann ich noch nichts sagen

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Uni-T UTi260B mit selbstbau Makro-Objektiv, siehe Uni-t UTi260B - Page 6

Das wäre allerdings ins Verhältnis zu setzen mit dem Eingangssignal, da reden wir ja eher von <500µV, und dem Power-Supply-Rejection-Ratio des OpAmps.

Und noch was: Ich bekomme meine Ultraschall-Schaltung aufm Steckbrett nicht zum laufen und habe mir daher jetzt eine kleine Platine in Fern-Ost bestellt. Dauert halt wieder 2 Wochen bis das da ist.

Kurze Info: Meine Eval-Platinen für die US-Schaltung sind gekommen, mal sehen wann ich dazu komme die zu bestücken…
Und die Eval-Boards von @rabe sind auch angekommen, bin ich aber auch noch nicht weiter.

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@fabian cool, bin schon gespannt:) hast dun Datenblatt von deinem verwendeten Transmitter parat, bzw. mit welcher Spannung kann man den anregen?

ich konnte leider noch nicht mit ein Oszi messen und weiß auch nicht wann ich dazu komm, hab nur Mal die maximale messbare Distanz ermittelt die mit dem Board so wie’s ist möglich ist.
gegen eine mannshohe Betonmauer wird’s ab 250 cm unzuverlässig bei einem normalen Auto bereits ab 150 cm (siehe Video). ob man eher bei der Anregung nachlegt oder bei dem gain der opAmps kann ich nicht sagen.
https://youtube.com/shorts/69Mp25fRkkM?feature=share

im Anhang noch der Schaltplan als PDF, hab gesehen das mein hoch geladenes Bild verpixelt ist…
ultrasonicAmplifier.pdf (41,6 KB)