Dem Maker space und Hacker community "Verschwörhaus" werden von der Stadt Ulm die Räume gekündigt --> Auswirkung auf OBS

Wie seit gestern in der Presse/Social Media zu lesen ist erleben wir gerade eine sehr unschöne Situation in Ulm. Ein Konflikt der Ehrenamtlichen der Verschwörhaus Community und der Stadtverwaltung Ulm ist seit einem halben Jahr derart eskaliert das eine Trennung erfolgt (u.a. wurde die von den Ehrenamtlichen geschaffene Marke „Verschwörhaus“ von der Stadt als Marke ohne Rücksprache angemeldet, der Verein hat darauf hin Einspruch erhoben. Letztendlich lief es auf ein Ultimatum hinaus entweder der Verein läßt seine Marke der Stadt oder er muss die Räume verlassen. Dem Verschwörhaus verein wurden nun sämtliche Gemeinschaftsräume, IT Räume und den Werkstätten gekündigt (sogar die Schlösser wurden ausgetauscht durch die Stadt). Nun sucht der Verein nach neuen Räumen in Ulm/Neu-Ulm und muß bis zum 13.7. mit allem Material und Geräten ausgezogen sein.

Das ist ein sehr frustrierende wie ärgerliche Situation, denn seit 6 Jahren bestand eine erfolgreiche und vorbildliche Kooperation zwischen Stadtverwaltung Ulm und der Ulmer Maker community „Verschwörhaus“. Viele der langjährigen Ehrenamtlichen sind von dem andauernenden Streit ausgelaugt und würden sich gerne wieder auf die interessanten Projekte vertiefen statt sich mit der Stadt Ulm streiten. Nun ist Schluß damit, der Verschwörhausverein muß raus und die Stadt möchte ihr Stadtlabor neu ausrichten.

Warum ich das erzähle: 1. unsere Bastelabende im Verschwörhaus werden wir verlagern bis eine neuer Makerspace aufgebaut ist, voraussichtlich in die Labors Techn. Hochschule (muss ich noch die Zustimmung holen, aber wir haben dort bereits OBS Citizen Science Lötworkshops durchgeführt.) Große Kompetenz ist dort vorhanden.
2. Das OBS Datenportal für die Region Ulm/Neu-Ulm läuft derzeit auf den Servern des Verschwörhauses (und auch viele andere Projekte). Die Server werden aber umziehen müssen, das heißt wir laufen Gefahr den Service des Datenportals und der Visualisierung zu unterbrechen. Das heißt ich muß mich nun nach Backup-Alternativen umsehen im Falle der Abschaltung. Vielleicht läuft auch alles weiter wie gehabt aber trotzdem wollte ich das sicherstellen.

Zeitgleich haben wir Anfang Juli In Ulm und Neu-Ulm mehrere Veranstaltungen wie den Verkehrssicherheitstag, 2 Tage Donaufest, Ulrichsfest wo wir OBS und die Visualisierung mit den aktuellen Daten eigentlich zeigen wollten. Das Wissenschaftsjahr projekt „RADar macht SAFE“ ist auch in vollem Schwunge, aber diese speziellen Daten laufen derzeit noch auf lokalen Rechnern, die standard OBS daten sind jedoch auch auf dem Verschwörhaus server.

Frage an alle: Wie sichere ich am besten das OBS Portal ab, so dass es weiterläuft ohne Unterbrechungen. Könnte man eine parallele Installation aufsetzen, d.h. z.B. das ADFC BW Datenportal mit allen Daten des Ulmer Servers regelmäßig zu speisen? Ich hatte zum Testen schon mal vor Monaten einige Backup Daten des Ulmer servers hochgeladen, aber es gab dann natürlich das Problem das alle Daten unter meinem Namen zu sehen waren. Das möchte ich nicht, es sollten schon die registrierten OBS Nutzer auch dort sichtbar sein.
Wahrscheinlich steckt da Aufwand und Know-How dahinter, und das würde ich gerne verstehen ob sowas funktionieren würde, ob es überhaupt sinnvoll ist und wie man es abschätzen könnte. Aber vielleicht gibt es auch eine ganz andere Lösung.

Übrigens, Die Visualisierung des ADFC BW Datenportals enthält noch die Tabelle oben links mit den Werten min, q50, max … aber (noch nicht?) die Neuerung mit dem Barchart das Paul extra gestrickt hatte? Ist dieser Update geplant?

Erstmal herzliches Beileid für den ganzen Stress den ihr sicher mit der Sache habt! Sehr unschön von der Stadt da beim Namen übergriffig zu werden, ich bin gespannt auf die Hintergründe.

Absicherung gegen Unterbrechungen - Wenn ihr das normale Docker-Konzept fahrt könntet ihr den beschriebenen autoheal-trick gegen zufällige Ausfälle aktivieren. Aber ich glaube es geht eher um „Unterbrechung durch Serververlust“.

Für eine parallele Installation mit automatischer Spiegelung der Nutzer und Daten wäre extrem viel Arbeit erforderlich - das Spiegeln der User in eine andere Instanz ist derzeit einfach nicht eingebaut - Das müsstest du also selbst bauen. Grund ist, dass es ja in der Vergangenheit als Vorteil gesehen wurde, die Personenbezogenen Daten nur lokal zu halten, weil so kein großes Datensilo mit viel Angriffsfläche entsteht.

Einfacher wäre es ein regelmäßiges Backup an ein sicheres Ziel zu erstellen und dann, falls der Stecker gezogen wird woanders (z.B. miet-VM, in Darmstadt kommen wir da für ein paar Euro im Monat hin, vserver mit genug wums sind nicht so teuer) wiederherzustellen. Sicherstellen solltet ihr, falls nicht schon geschehen, dass ihr die Adminhoheit auf eurer DNS-Domäne habt, um im Fall des Falles den Neuen Server unter dem alten Namen betreiben zu können.

Für das Backup des Portals würde ich die normale Backupstrategie empfehlen - Kurzfassung heißt:

  • Backup der OBS postgres datenbank
  • Backup der tracks (als dateien)
  • Backup der keystone datenbank gemäß keystone doku

So ein regelmäßiges Backup empfiehlt sich ohnehin, falls ihr es noch nicht eingerichtet habt wäre es also zumindest auch für die Zukunft gut zu haben, unabhängig von der Situation des Verschwörhauses.

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Danke Paul für die Info. Das stimmt natürlich, eine parallel automatischen Spiegelung wäre ein Luftschloß mit extrem hohem Aufwand das man so nicht braucht für OBS. Und auch richtig wir wollten auch die (Roh-) lieber in Ulm behalten. Die Admin Hoheit hat das Verschwörhaus denn dort werden vom Verein die Server eingerichtet und betrieben Einen Backup fahren wir schon regelmäßig und wir werden natürlich aufpassen das wir auf die Daten weiterhin Zugang haben auch wenn wir keinen physikalischen Zugang haben sollten. Ich werde @zeitungsleser nochmal fragen wie genau unser Backup aussieht und ob wir auch alles entsprechend der normalen Backupstrategie verfügbar haben. Die DNS Domäne ist wichtig, denn unser Portal liegt ja auf https://obs.verschwoer.haus/ also hier ist bereits die Marke „Verschwörhaus“ in Verwendung und das sollte auch so bleiben.

Zur Info: Es gibt die offiziellen PMs der Stadt Ulm zum Thema die sich aber ganz anders lesen als was der Verein erfahren hat. Im Netz gibt es bereits einiges zu lesen und bei Netzpolitik ist ein Artikel aus Sicht der Ehrenamtlichen Verschwörhaus: Stadt Ulm schmeißt Hackerspace raus – und will den Namen auch gleich haben.

Hallo @norbertschulz das ist ja eine becheidene Situation, wenn wir mit unserer obs Instanz oder Backup Sapce aushelfen können, lass es mich wissen und wir suchen eine Lösung.
Gruß Joachim (ADFC-BW)

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vielen Dank @joachim.braun für Dein Angebot, mal sehen was die nächsten Tage passiert mit dem Server Umzug. u.U. geht alles klar. Oder aber ich komme auf Dein Angebot zurück.

Hallo Joachim, erstmal: unser Server läuft weiter an einem anderen Standort. D.h. er ist bereits umgezogen zumindest temporär. Das nimmt den Druck schnell reagieren zu müssen.
Nichts desto trotz habe ich einen vollen sql backup bekommen heißt backup-2022-06-20.sql und ist 5GB groß (ich habe ihn nicht angehängt). Dieser enthält alle Daten von letzten Jahr und auch die aktuellen von diesem Jahr.
Wäre solch ein Backup sinnvoll zum wieder einspielen oder ist das so gar nicht möglich?

Zum wieder einspielen braucht ihr die dateien aus api-data/tracks (rohdaten der tracks) und einen sqldump (der sollte deutlich kleiner sein wenn ihr wie in der Doku erwähnt -T roads beim dumpen verwendet.)

Aus beidem zusammen sollte sich ein Portal wiederherstellen lassen.

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