Allgemeine Fragen

#1

Hallo,

wir (Studierende aus Karlsruhe) wollen ein OpenBikeSensor-Projekt durchführen, um den Weg mit dem Fahrrad in die Uni besser zu analysieren. Uns sind aber noch ein paar Fragen offen geblieben und wollten deswegen nach euren Erfahrungen fragen:

  • Wie viele Sensoren sollten man bauen und nutzen, um eine aussagekräftiges Bild über die Verkehrssituation auf einigen vielgenutzten Wegen zu bekommen? Oder anders gesagt, wie oft sollte man einen Weg abfahren, um genügend Daten zu bekommen?

  • Habt ihr schon Erfahrungen gemacht, ob die Ergebnisse auch von der Person abhängt, die das Fahrrad fährt? Und auch von der Uhrzeit? Seid ihr für bessere Ergebnisse gezielt zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Personen die Strecke abgefahren?

  • Soweit wir es verstanden haben, kann man die Daten entweder über die SD-Karte hochladen oder über WLAN? Welche Variante ist vorteilhafter?

Über eine Antwort würden wir uns freuen!

Viele Grüße,

Linus aus Karlsruhe

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#2

Zu 2: Ich erinnere mich, dass es beim Projekt Radmesser aus Berlin auch Daten gab, ob Menschen mit/ohne Helm, Frau/Mann, mit/ohne Kind anders überholt wurden. Das waren im Schnitt Unterschiede von nur wenigen Zentimetern.

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#3

Hallo,

zu 1.) In der Statistik gibt es die Aussage über den Konfidenzintervall bzw. den Vertrauensbereich. „Genügend Daten“ ist also unklar, wenn Du Dein Ziel nicht formulierst. Was genau willst Du messen?
Einfaches Beispiel: Male zwei Striche mit Kreide auf den Fußboden. Halte Leute an, die vorbeikommen und bitte sie, kurz nachzumessen, wie weit die Striche auseinander sind (Rollmaß, Zollmeter oder sonstwas hast Du dabei).
Wenn Du einmal allein misst, dann sind das z.B. 1,53m. Was denkst Du, was bei 3, bei 10, bei 100 Messungen herauskommt?
Richtig, ein Mittelwert irgendwo in der Nähe von dem, was Du gemessen hast, und ein Streubereich, mit „Ausreißern“.
„Vertrauensbereich“ ist nun vereinfacht gesagt die Angabe, mit welcher Wahrscheinlichkeit die nächste Messung den angegebenen Bereich trifft…
Das kann also beliebig kompliziert werden. Zu deinem Beispiel / deiner Frage:

  • Du fährst nicht Schienen, weswegen Deine relative Position zum Randstein der Fahrbahn variiert - und sich auf das Meßergebnis auswirkt.
  • Die Sensoren messen nicht alle gleich genau.
  • Die GPS-Daten sind oft nur metergenau, wenn überhaupt.

Noch was Persönliches dazu: Ich fahre eher sehr zügig und nehme mir meinen Platz, So werde ich seltener überholt, als wenn ich mit 11km/h direkt am Kantstein entlang’krieche’. Auch das Fahrverhalten selbst ist also ein Einflussgeber und hängt mit der Nervenstärke der Person auf dem Rad ab - und der hinter dem Steuer!

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#4

Hallo @linuskarlsruhe erst mal willkommen im Club :wink:
@Jan.D hat ja schon einige Aspekte erläutert, die du deinen Überlegungen zugrunde legen kannst.
Aus den Erfahrungen, die wir in Darmstadt gemacht haben (OpenBikeSensor Visualisierung: Straßenabschnitte) kommt man mit 15 Sensoren, die mehr oder weniger häufig auf den Hauptverkehrsachsen des Radverkehrs unterwegs sind, schon recht weit. Klickt man auf einen Abschnitt, sieht man dass der schon etwas länger ist. Die Werte streuen und ermöglichen damit eine Einschätzung jenseits reiner Zufälle. Wenn ihr Karlsruhe vollständiger kartieren wollt, würde ich eine größere Anzahl Sensoren bauen. Vor allem solltet ihr eure Jungs und Mädels bitten, auch immer mal wieder „um die Ecke“ zu fahren. Immer nur dieselben fünf Kilometer bringt auf Dauer keine neuen Erkenntnisse.
Ich gebe Jan Recht, je „selbstbewusster“ man unterwegs ist, desto seltener wird man auf normal breiten Straßen überholt. Aber wenn ihr ein größeres Projekt aufsetzt, habt ihr mehr oder weniger automatisch unterschiedliche Radlertypen im Teeam.
Die Daten würde ich auf jeden Fall entweder direkt vom Gerät oder über die Webschnittstelle hochladen. Von der SD-Karte hochladen ist keine gute Idee. Du müsstest die Kisten jedes Mal aufschrauben und die Karte raus holen. Das will keiner :wink:
So oder so wünsche ich euch Erfolg - und einen langen Atem. Den werdet ihr brauchen. Unsere Sensoren sind seit gut einem halben Jahr unterwegs :wink:
LG
Klaus

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#5

Bissi off-topic, aber wichtig: Hier der Link zum Faltblatt (PDF), welches die 10 Gebote des sicheren Radfahrens erklärt.
Kann man drucken und dann in Leporello-Drittelfaltung weiterverschenken. :blush:

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#6

Vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungswerte!
Dadurch haben wir jetzt schon einen besseren Überblick.

#7

Hi Linus,

Tim aus der Karlsruher Weststadt hier. Ich will in Kürze auch einen oder gar mehrere Sensoren bauen. Was hältst du davon sich zusammen dem Projekt anzunehmen? Gemeinsam die Teile bestellen & Co.

Schreib mir doch gerne mal: t.reuber [at] gmx.de

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